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Cyber Security Trends 2025

Cybersecurity Trends 2025: Spannungsfeld zwischen Chancen und Risiken.

Das Jahr 2025 steht im Zeichen eines fortschreitenden digitalen Wandels und einer erhöhten Sensibilität für Informationssicherheit. Während Regulierungen und Innovationen die Cyberlandschaft prägen, bieten wirtschaftliche Herausforderungen und Marktveränderungen sowohl Chancen als auch Risiken. Die folgenden Trends zeichnen ein Bild, in dem Digitalisierung, regulatorische Anforderungen und technologische Fortschritte auf wachsende Bedrohungen und Marktdynamiken treffen.

 

1. Steigende Cyberbedrohungen

Mit der wachsenden Digitalisierung steigt auch die Bedrohung durch Cyberangriffe. Diese werden nicht nur häufiger, sondern auch aggressiver und präziser. Unternehmen müssen daher ihre Sicherheitsvorkehrungen kontinuierlich anpassen, um Angriffe abzuwehren und ihre Daten zu schützen.

Die Kombination aus höheren Risiken und zunehmender Regulierung wird 2025 dazu führen, dass Cybersicherheitsstrategien als integraler Bestandteil des Unternehmensmanagements betrachtet werden. Neben technischer Sicherheit werden auch organisatorische Maßnahmen wie Schulungen und Sensibilisierung der Mitarbeiter eine entscheidende Rolle spielen.

 

2. Digitalisierungsschub und Regulierungsdruck

Die fortschreitende Digitalisierung in Deutschland wird durch verstärkte staatliche Initiativen und regulatorische Vorgaben weiter vorangetrieben. Digitale Bürgerdienste werden ausgebaut, um den Zugang zu Verwaltung und staatlichen Leistungen effizienter zu gestalten. Gleichzeitig führen branchenspezifische Vorschriften zu einer stärkeren Verankerung von Informationssicherheitsstandards.

Ein prominentes Beispiel ist die Regulierung von digitalen Gesundheits- und Pflegeanwendungen (DIGA/DIPA), die strenge Zertifizierungsanforderungen nach der technischen Richtlinie BSI TR-03161 erfüllen müssen. Hier wird erwartet, dass aufgrund der steigenden Nachfrage nach solchen Zertifizierungen in 2025 neue Wettbewerber in den Markt eintreten.

Ein weiterer zentraler regulatorischer Impuls wird durch den Cyber Resilience Act (CRA) gesetzt, welcher bis 2027 von Unternehmen vollumfänglich umgesetzt werden muss. Diese EU-Verordnung zielt darauf ab, die Cybersicherheit von Produkten und Dienstleistungen zu verbessern, indem Hersteller verpflichtend Sicherheitsmerkmale in den Entwicklungsprozess integrieren. Wenngleich der CRA in 2025 noch keine Anforderungen an Unternehmen stellt, ist es für Unternehmen unerlässlich, sich frühzeitig darauf vorzubereiten und bereits jetzt ihre Prozesse anzupassen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Diese und weitere regulatorischen Anforderungen könnten zudem neue Geschäftsfelder für Beratungs- und Prüfdienstleister schaffen.

 

3. Informationssicherheitsmanagementsysteme (ISMS) im Fokus

Informationssicherheitsmanagementsysteme (ISMS) bleiben ein zentrales Thema, auch wenn sie 2025 längst keine neue Thematik mehr darstellen. Neue Regulierungen wie der Digital Operational Resilience Act (DORA) im Finanzsektor oder die EU-Richtlinie NIS-2 sowie die kontinuierlich wachsende Bedrohungslage treiben Unternehmen dazu, ihre Sicherheitsstandards zu erhöhen.

Ein starker Trend in diesem Bereich sind sogenannte „Turbo-Projekte“, bei denen Unternehmen kurzfristig ein ISMS implementieren, oft als Voraussetzung für ISO 27001-Zertifizierungen. Eine solche Anforderung kommt im Rahmen der Absicherung der Lieferkette ins Spiel, wenn von der NIS-2 betroffene Unternehmen entsprechende Anforderungen an eigene Lieferanten stellen, die dann kurzfristig umgesetzt werden müssen.

Gleichzeitig verschärft sich der Fachkräftemangel, was insbesondere für kommunale Unternehmen wie Energieversorger zu Herausforderungen bei der Besetzung der Rolle des Informationssicherheitsbeauftragten führt. Dies könnte die Nachfrage nach externen Beratungsleistungen weiter ankurbeln.

 

4. KI als Treiber und Herausforderung

Künstliche Intelligenz (KI) etabliert sich zunehmend als Schlüsseltechnologie, die Arbeitsprozesse revolutioniert und Effizienzsteigerungen bewirkt. Insbesondere im Büroalltag sorgen KI-gestützte Anwendungen für nachweisbare Produktivitätsgewinne. Auch in der Cybersicherheit wird KI genutzt, um Bedrohungen schneller und präziser zu erkennen.

Parallel dazu gewinnen regulatorische Vorgaben wie der EU AI Act an Bedeutung. Unternehmen müssen sich darauf einstellen, KI-Lösungen nicht nur effektiv, sondern auch im Einklang mit den rechtlichen Rahmenbedingungen einzusetzen. Dies erfordert eine Balance zwischen Innovation und Compliance.

 

5. Business Continuity Management Systems (BCMS) und KRITIS

Business Continuity Management Systems (BCMS) werden zunehmend als notwendige Ergänzung zu einem effektiven ISMS betrachtet, um die Resilienz von Unternehmen zu stärken. Getrieben von Regulierungen wie dem KRITIS-Dachgesetz, das jedoch 2025 noch keine unmittelbaren Umsetzungsanforderungen mit sich bringt, gewinnt dieses Thema an strategischer Relevanz.

Für Unternehmen, die kritische Infrastrukturen betreiben, wird die Integration von BCMS zu einem zentralen Baustein, um Betriebsunterbrechungen zu minimieren und auf regulatorische Anforderungen vorbereitet zu sein. Diese Entwicklung bietet auch neue Möglichkeiten für Beratungsunternehmen im Bereich Business Continuity.

 

6. Marktveränderungen in der IT-Sicherheitsbranche

Der Markt für IT-Sicherheitsdienstleistungen und Beratung wird auch 2025 wachsen. Allerdings zeichnet sich eine Marktbereinigung ab, bei der weniger kompetente Anbieter verdrängt werden. Unternehmen, die sich lediglich auf Buzzwords wie „KI“ oder „SOC“ stützen, werden zunehmend durch erfahrene Anbieter ersetzt, die qualitativ hochwertige Lösungen bieten können.

Für Unternehmen, die IT- und Informationssicherheitsprojekte umsetzen, bedeutet dies einerseits mehr Auswahl an erfahrenen Partnern, andererseits jedoch auch die Herausforderung, erfolglose Projekte von weniger qualifizierten Anbietern zu korrigieren.

 

7. Arbeitsmarkt: Chancen und Herausforderungen

Die wirtschaftliche Lage in Deutschland wird 2025 voraussichtlich schwierig bleiben, was insbesondere Industrie und Gewerbe stark beeinflussen wird. Dabei wird die demografische Entwicklung voraussichtlich spürbare Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben, der bisherige Fachkräftemangel im IT- und Informationssicherheitssektor könnte sich durch diesen Trend teilweise entschärfen. Dies zeichnet sich stellenweise bereits zu Jahresbeginn ab; viele Unternehmen der Branche, wie die TÜV TRUST IT und der gesamte TÜV AUSTRIA Konzern, verzeichnen derzeit ein stetiges Wachstum.

Denn viele fachnahe Kräfte und Quereinsteiger, die von Stellenabbau anderer Branchen betroffen sind, werden verstärkt in die IT- und IS-Branche strömen. Dieser Zustrom könnte einerseits zu einer Verbreiterung der Talentbasis führen, andererseits jedoch auch den Bedarf an gezielten Weiterbildungsmaßnahmen erhöhen, um diese neuen Arbeitskräfte effizient in Sicherheitsrollen zu integrieren.

 

Fazit

Das Jahr 2025 wird eine Zeit bedeutender Umbrüche und Herausforderungen sein, in der Digitalisierung, Informationssicherheit und wirtschaftliche Dynamiken zentrale Rollen spielen. Die beschriebenen Trends verdeutlichen, dass Unternehmen, die bereit sind, flexibel und vorausschauend auf diese Entwicklungen zu reagieren, nicht nur Risiken abwehren, sondern auch Chancen nutzen können. Innovationskraft, Resilienz und eine proaktive Haltung werden der Schlüssel sein, um in diesem anspruchsvollen Umfeld erfolgreich zu bestehen.

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