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Experten stellen Fahrplan für europäische Cybersicherheit vor und bitten um Kommentare

Eine Gruppe von Experten aus mehr als 50 europäischen Institutionen hat eine Reihe von strategischen Empfehlungen unter dem Titel „Roadmap for Cybersecurity in Europe“ veröffentlicht. Sie haben auch eine interaktive Website eingerichtet, auf der Fachleute aus der gesamten EU bis Ende März Kommentare zu dem Dokument abgeben können. Der Fahrplan wurde im Rahmen des Concordia-Projekts erstellt, an dem Universitäten, Innovationszentren und Privatunternehmen aus 27 europäischen Ländern beteiligt sind.

Die Cybersicherheit wird für öffentliche, akademische und private Einrichtungen immer dringlicher. Immer komplexere Angriffe können das tägliche Leben der Menschen, das Funktionieren von Unternehmen und sogar die Arbeit des Staates beeinträchtigen.

„Die Einführung von Innovationen wie Cloud- und Edge-Computing, neue Netzwerktechnologien und künstliche Intelligenz, die durch Pandemien erzwungene Verlagerung der Arbeit in die Ferne sowie der Mangel an qualifizierten Fachkräften und den erforderlichen Fähigkeiten – all diese Faktoren wirken sich heute grundlegend auf die Cybersicherheit aus“, erklären die am Projekt beteiligten Experten. „Die Defizite in diesen Bereichen wurden sofort von verschiedenen Bedrohungsakteuren mit böswilligen Absichten ausgenutzt, die sich diese Situation schnell zunutze gemacht haben, indem sie Social Engineering und die Software-Lieferkette für ihre Angriffe ausnutzten.“

Bisher konzentrierte sich das Interesse vor allem auf die technischen Aspekte der Cybersicherheit. Dieser Fokus reicht nach Ansicht von Experten nicht mehr aus. Das neue Strategiedokument beschreibt daher neun grundlegende Dimensionen, die die Cybersicherheit betreffen, und zeigt auf, worauf der Schwerpunkt derzeit gelegt werden sollte. Zu diesen Dimensionen gehören zum Beispiel Forschung und Innovation, Bildung, Wirtschaft und Investitionen, Recht sowie Zertifizierung und Normung. Es ist auch notwendig, den Aufbau einer Gemeinschaft von Experten, Institutionen und anderen Zentren in Betracht zu ziehen, die dazu beitragen, ein sicheres und widerstandsfähiges europäisches Cybersicherheitssystem zu gewährleisten.

Fachleute können nun auf einer interaktiven Website Kommentare zu jedem der Bereiche des Dokuments abgeben. Die Kommentare und Ergänzungen werden den Autoren in einem speziellen Formular angezeigt und in der neuen Strategie berücksichtigt, sobald der Kommentarprozess abgeschlossen ist.

Das CONCORDIA-Projekt bringt Natur-, Technik- und Sozialwissenschaften zusammen. Beteiligt sind 54 Institutionen aus der gesamten EU, darunter Universitäten, Innovationszentren und private Unternehmen aus Deutschland, der Schweiz, Norwegen, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich, der Tschechischen Republik und 21 weiteren Ländern. Koordiniert wird es von der Universität der Bundeswehr München. Das Projekt wird von der Europäischen Union mit einem Betrag von fast 16 Millionen Euro gefördert. Eine Reihe von Empfehlungen, die so genannte Roadmap, ist eines der wichtigsten Ergebnisse des Projekts, das im März ausläuft.

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